Einblicke: 1200 Jahre Paderborner Schulgeschehen

• Im Jahre799 treffen sich Karl der Große und Papst Leo III. an den Quellen der Pader. Zu dieser werden das Bistum und die erste Schule Paderborns – die Domschule – gegründet. Durch die Förderung von Bischof Meinwerk entwickelt sich die Schule vom 11. bis ins 13. Jahrhundert zur “besten und berühmtesten Schule Norddeutschlands”. Die Domschule bringt bedeutende Lehrer und Schüler hervor. Einer von ihnen ist Magister Reinher, der 1171 den “Computus emendatus” - eine bessere Jahresberechnung – herausgibt. Sie ist später Grundlage für die Georganische Kalenderreform.
• Fürst Salentin von Isenburg baut die Schule, die inzwischen an Bedeutung verloren hat, 1575 zu einem modernen Bildungssystem, dem Gymnasium Salentinianum, aus.
• 1585, Gründung der Jesuitenschule.
• Dietrich von Fürstenbeerg beruft Jesuiten als Lehrer und gründet 1614 die erste Universität Westfalens am Kamp. Dort werden ab 1611 in einem Nachbarhaus auch Mädchen unterrichtet; eine ausbildung, die später von Augustiner-Chorfrauen um 1658 in ihrer “Frei- und Töchterschule” fortgesetzt wird.
• Auf Anregung von Franz von Fürstenberg und Bernard Overberg erhält das Elementarschulwesen 1788 durch die Einrichtung der “Normalschule” - einer Bildungsstätte für Lehrer – entscheidende Impulse.
• 1802, Aufbau des Elementarschulwesens unter der Aufsicht des Staates Preußen.
• Franz-Joseph Brand wird 1829 nebenamtlich erster Lehrer an der Handwerker-Sonntagsschule, der Ausbildungsstätte für junge Handwerke.
• 1832 beginnt in Paderborn die Ausbildung am Lehrerinnenseminar.
• Pauline von Mallinckrodt gründet 1848 die Blindenschule.
• Die evangelische Schulgemeinde richtet 1859 eine “Höhere Töchterschule” ein. Im selben Jahr baut Johanna Pelizaeus ein Mädchenlyzeum auf.
• Heinrich Reismann legt 1888 den Grundstein zu einer Oberrealschule.
• 1907 bekommt Paderborn ein Lehrerseminar.
• 1918, Reformbestrebungen in der Demokratie trotz Inflation und Weltwirtschaftskrise.
• 1933, Gleichschaltung im Bildungssystem der NS-Diktatur.
• 1945, totaler Zusammenbruch nach dem zweiten Weltkrieg – neues Leben wächst aus den Ruinen.